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Buchtipp: Sterbehilfe-33 Fragen

Matthias Gockel ist Internist und Leitender Oberarzt Palliativmedizin in Berlin. In seinem, im Oktober erschienenen Buch, Sterbehilfe leitet er umfassend und leicht verständlich in die Thematik ein. Angefangen beim Euthanasiebegriff der alten Griechen, die einen guten und schönen Tod wünschten, über die Wortschöpfung “Sterbehilfe“, die bereits 1913 auftauchte kommt er zur aktuellen Differenzierung zwischen aktiver, passiver und indirekter Sterbehilfe.

Das Büchlein verdeutlicht die Trennlinien zwischen den Begrifflichkeiten, die immer wieder durcheinandergebracht werden. Mit Einzelfallbeispielen und dem Blick auf die Schweiz, die Niederlande und Oregon zeigt Gockel konkret auf, welche Folgen politische Entscheidungen mit sich bringen. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom Februar 2020, in dem das Recht auf ein selbstbestimmtes Sterben festgeschrieben wurde, nimmt Gockel zum Ausgangspunkt seiner Überlegungen zu einem staatlich organisierten assistierten Suizid. Dabei zeigt er auch die Probleme, wie z.B. gesellschaftlichen Druck um sozialverträglichen Frühableben auf. Das Buch ist eine Zusammenfassung und Bewertung aktueller Entwicklungen, das sich nicht scheut, kritische Tendenzen zu benennen. Und genau darin liegt sein größter Wert: Das Buch ist keine Empfehlung für oder gegen Sterbehilfe, sondern die Basis für eigene mündige Überlegungen.

Matthias Gockel: Sterbehilfe – 33 Fragen -> Antworten, Piper, Oktober 2020, 10 Euro