FUNUS Stiftung

14. Symposium der FUNUS Stiftung

Zwischen Meisterpflicht und Empathie – Qualität im Bestattungswesen

20.05.2026 – Zentrum für Endlichkeitskultur, Kabelsketal 
(Moderation: Christian von Aster)

Die Tagungspauschale für das ganztägige Symposium beträgt inklusive Catering 205,00 Euro.

Anmeldungen sind ab sofort per E-Mail (info(at)funus-stiftung.de) oder Kontaktformular möglich. Bitte geben Sie bei der Anmeldung die Anzahl der teilnehmenden Personen sowie die Rechnungsadresse an. Sie erhalten anschließend eine Rechnung.

➡️ Wichtig: Die Anmeldung ist erst mit Eingang des Rechnungsbetrags verbindlich.

Eine kostenfreie Stornierung ist bis sieben Tage vor der Veranstaltung möglich.

Anmeldung zum Symposium

Worum geht’s

Auch wenn die Meisterpflicht für Bestatterinnen und Bestatter nach der jüngsten Evaluierung des Bundeswirtschaftsministeriums vorerst nicht kommen wird, so hat doch die Diskussion darum für so viel Wirbel gesorgt, dass nicht von ihrem abrupten Ende auszugehen ist. Die, die für die Meisterpflicht sind, sehen in ihr ein – möglicherweise das einzige – Mittel, um die Qualität der Dienstleistung zu sichern oder gar zu erhöhen. Kritiker befürchten eine unnötige Hürde für Existenzgründer und eine Einschränkung der Wahlfreiheit für die Hinterbliebenen. Sie stellen die Frage, inwieweit das moderne Bestattungswesen überhaupt noch dem Handwerk zuzuordnen ist.

Einigkeit dürfte darüber bestehen, dass das Wohl der Angehörigen im Trauerfall oberste Priorität genießt. Diese Prämisse gilt nicht nur für die eigentliche Dienstleistung der Bestatterin und des Bestatters, sondern umfasst auch inkludierte Leistungen Externer – wie die Einäscherung im Krematorium.

Aber wie erreicht man nun die beste Qualität im Bestattungswesen? 
Das 14. Symposium der FUNUS Stiftung soll Aufschluss geben.
 

Symposium Programm

09:30 – 09:45Begrüßung  Vorsitzender Frank Pasic 
09:45 – 10:30Impuls: Was ist eine gute Bestattung?

Der gemeinnützige Aeternitas e.V. ist die bundesweit anerkannte Verbraucherinitiative, wenn es um Fragen rund um Bestattungen geht. 

Der Verein berät im Vorfeld und unterstützt, wenn bei einer Bestattung Probleme auftreten. Durch diesen permanenten Austausch kann Aeternitas am besten die Frage beantworten, was Verbraucher von einer „guten Bestattung“ erwarten.

Christoph Keldenich, Vorsitzender des Aeternitas e.V.
10:30 -11:15Die Meisterpflicht als notwendiges Regulativ für das BestattungswesenDer Bundesverband Deutscher Bestatter sagt „JA zum Bestattermeister“ und fordert die schnellstmögliche Einführung der Meisterpflicht. Er hält die bisherige Praxis, wonach der Zugang zum Bestatterberuf ohne jegliche Ausbildung möglich ist, angesichts der Sensibilität des Tätigkeitsbereichs für nicht mehr haltbar.Torsten Lange,
Vizepräsident des Bundesverbandes Deutscher Bestatter e.V. und Bestatter in Wismar
11:15 – 11:45Kaffeepause  
11:45 – 12:30Empathie und (Aus)Halten können als Kern des BestattererInnen-BerufsWenn es heißt, die Bestattungskultur sei im Wandel, bedeutet das in der Regel, dass Kundenwünsche nicht mehr auf ein passendes Angebot treffen. Diesem Umstand folgend fanden sich seit 2001 neu gegründete Bestattungsinstitute zur gegenseitigen Unterstützung in Netzwerkgruppen zusammen. Es handelte sich um QuereinsteigerInnen aus den verschiedensten Berufen, die sich aufgrund eigener Erfahrungen – gelungenen wie weniger gelungenen Abschieden – entschlossen haben, ein eigenes Bestattungsinstitut zu gründen, mit dem Ziel Abschiede individueller zu gestalten, mit Empathie und Zugewandtheit zu begleiten und die Toten für ihre Zugehörigen zugänglicher zu machen. Würde eine Meisterpflicht bestehen, wären all diese Gründungen nicht so möglich gewesen.

Uller Gscheidel, Dipl. Päd., gründete 2002 Charon Bestattungen in Berlin und ist Mitbegründer des BestatterInnen Netzwerks, das bis heute in fast unveränderter Zusammensetzung besteht.

 

12.30 – 13:15Qualität durch Vielfalt - Wie Menschen Endlichkeitskultur prägenQualität in der Bestattungsbranche bedeutet heute nicht nur Standards einzuhalten, sondern die Vielfalt von Menschen, Kulturen und Wünschen abzubilden. Der Vortrag zeigt, wie Qualität durch Individualisierung, Transparenz und Nachhaltigkeit geprägt wird – und warum Vielfalt dabei zum zentralen Erfolgsfaktor wird.Bettina Biller-Steffen, Referentin im Stab des Vorstandsvorsitzenden der Ahorn AG, mit den Themenschwerpunkten Qualitätsmanagement, Nachhaltigkeit und Governance
13:15 – 14:30Mittagspause im Gartenhaus  
14:30 – 15:15Qualität neu gedacht: Nachhaltigkeit als Maßstab

Künftig wird die Qualität im Bestattungswesen nicht allein an fachlicher Ausführung, sondern zunehmend an ihrer ökologischen und sozialen Verantwortung gemessen. Die Grüne Linie ist ein Netzwerk unabhängiger Bestatterinnen und Bestatter, das sich für nachhaltige, transparente und gesellschaftlich verantwortungsvolle Wege des Abschieds einsetzt – und damit neue Standards setzt.

 

Werner Kentrup
15:15 - 16:00Qualität im KrematoriumDeutlich über 70 % aller verstorbenen Personen in Deutschland werden kremiert. Schon allein aufgrund dieser Zahl wird deutlich, dass Krematorien einen wesentlichen Faktor für die Qualität im Bestattungswesen bilden. In einer Branche, die wenig Toleranz gegenüber Fehlern zeigt, sind nicht nur moderne Technik, sondern vor allem hervorragend ausgebildete Fachkräfte entscheidend. Wie sich die Branche dieser Herausforderung stellt und welche Bedeutung qualifiziertes Personal hat, erläutert Thies Heinrich, Geschäftsführer mehrerer Krematorien und Dozent in der beruflichen Bildung für Bestatter und KremationstechnikerThies Heinrich
16:00 – 16:15Kaffeepause  
16:15 – 17:00Rechtliche Leitplanken für Qualitätsstandards im Friedhofs- und BestattungswesenDass der Umgang mit Verstorbenen würde- und pietätvoll zu erfolgen hat, folgt bereits aus geltendem Verfassungsrecht. Doch was bedeutet das konkret in der Praxis? Und welche Rolle spielt es dabei, dass verschiedene Bundesländer ganz unterschiedliche Standards setzen? Die 2025 erfolgte Zulassung von Fluss-, Privat- und Jedermanntuchbestattungen in Rheinland-Pfalz macht vollends deutlich, dass vermeintlich „gute“ oder „schlechte“ Bestattungen vor allem auch von politischen Setzungen abhängen. Der Vortrag gibt eine umfassende Übersicht zu denjenigen Anforderungen des Friedhofs- und Bestattungsrechts, die sich unmittelbar oder mittelbar auf Qualitätsaspekte auswirken.Prof. Dr. Dr. Tade Matthias Spranger, Rechtswissenschaftler an der Universität Bonn und Rechtsanwalt
17:00Ende der Veranstaltung und Verabschiedung